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Ermittlungen und Großinspektion nach Flugzeugabsturz in Südkorea

Nach dem schwersten Flugzeugunglück in der Geschichte Südkoreas mit 179 Todesopfern laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Alle Maschinen des Typs Boeing 737-800 im Land sollen bis Anfang Januar inspiziert werden. Erste Untersuchungen konzentrieren sich auf einen möglichen Triebwerksbrand, Probleme mit dem Fahrwerk und die Beschaffenheit der Landebahn.

Symbolbild, Bildrechte: Pixabay/Michael_Pointner
Symbolbild, Bildrechte: Pixabay/Michael_Pointner

Am Sonntag war eine Boeing 737-800 der südkoreanischen Fluglinie Jeju Air bei der Landung auf dem Regionalflughafen Muan über die Landebahn hinausgerutscht und gegen eine Böschungsmauer geprallt. Die Maschine geriet in Flammen, 179 Menschen kamen ums Leben. Zwei Besatzungsmitglieder, die sich im Heck des Flugzeugs befanden, konnten schwer verletzt aus dem Wrack geborgen werden.


Der Pilot hatte kurz vor dem Absturz einen Notruf abgesetzt und einen Zusammenstoß mit einem Vogel gemeldet. Videos, die in sozialen Medien kursieren, zeigen angeblich Rauch, der vor dem Unglück aus dem rechten Triebwerk austrat. Ob dies den Absturz verursachte, ist jedoch noch unklar. Auch wird untersucht, warum das Fahrwerk nicht ausgefahren war und ob die Böschung am Ende der Landebahn Sicherheitsmängel aufweist.


Die südkoreanische Flugunfall-Untersuchungsbehörde leitet die Ermittlungen, unterstützt von Boeing, GE Aerospace und der US-Sicherheitsbehörde NTSB. Laut Transportminister Joo Jong Wan werden bis zum 10. Januar alle Flugzeuge des betroffenen Typs Boeing 737-800 in Südkorea inspiziert.


Am Donnerstag durchsuchte die Polizei Büros der Fluggesellschaft Jeju Air und des Flughafenbetreibers, um Kommunikationsaufzeichnungen zwischen Besatzung und Kontrollturm sowie technische Unterlagen sicherzustellen. Auch die Betonmauer am Ende der Landebahn wird geprüft, gegen die die Maschine krachte.


Die Bergung des Wracks begann am Freitag mit dem Einsatz von Kränen. Priorität hatte die Sicherung des Flugzeughecks, wie der Ermittlungsleiter Na Won Ho erklärte. Der vollständige Abschluss der Untersuchungen könnte laut Verkehrsministerium zwischen sechs Monaten und drei Jahren dauern.


International zieht der Absturz bereits Konsequenzen nach sich. Die chinesische Zivilluftfahrtbehörde kündigte an, Start- und Landebahnen auf allen Flughäfen des Landes zu überprüfen und die Maßnahmen gegen Vogelschlag zu verschärfen.

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