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Schuldspruch im Fall um Dominique Pelicot.

  • Autorenbild: AustoFM
    AustoFM
  • 19. Dez. 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Im Vergewaltigungsprozess von Avignon wurde der Hauptangeklagte Dominique Pelicot am Donnerstag der schweren Vergewaltigung in allen Punkten schuldig gesprochen. Das Gericht begann zudem mit der Urteilsverkündung gegen die weiteren 50 Angeklagten, denen ebenfalls schwere Vergehen zur Last gelegt werden.

Symbolbild, Bildrechte:Flickr/Sybarts
Symbolbild, Bildrechte:Flickr/Sybarts

Der mit Spannung erwartete Schuldspruch ist gefallen: Dominique Pelicot wurde am Donnerstag von einem Gericht in Avignon der schweren Vergewaltigung in allen Anklagepunkten für schuldig befunden. Der 58-Jährige hatte gestanden, seine Frau Gisèle fast ein Jahrzehnt lang mit Medikamenten betäubt, sexuell missbraucht und über das Internet Dutzenden Männern zur Vergewaltigung angeboten zu haben. Die Strafe für den Haupttäter wird noch am Nachmittag erwartet.


Am Vormittag hatte das Gericht unter Leitung von Richter Roger Atara mit der Verlesung der Urteile gegen insgesamt 51 Angeklagte begonnen. Den meisten von ihnen wird schwere Vergewaltigung vorgeworfen. Ihnen drohen Haftstrafen zwischen vier und 20 Jahren. Mehr als die Hälfte der Mitangeklagten hatte Freisprüche gefordert, während die Staatsanwaltschaft Haftstrafen von bis zu 18 Jahren verlangt.


Pelicot hatte während des Prozesses Reue bekundet, doch die Staatsanwaltschaft zeichnete ein anderes Bild: „Dominique Pelicot ist der Kopf und die treibende Kraft hinter einem unvorstellbaren System des Missbrauchs“, erklärte sie in ihrem Schlussplädoyer. Pelicot hatte sich systematisch Männer gesucht, die bereit waren, die betäubte Frau zu missbrauchen.


Das Opfer, Pelicots mittlerweile geschiedene Frau Gisèle, hatte den Mut gefunden, die Taten nach Jahren des Schweigens anzuzeigen. Ihr Zeugnis vor Gericht war zentral für die Verurteilung. Gisèle erklärte vor Beginn der Urteilsverkündung: „Ich hoffe, dass dieses Urteil mir und anderen Opfern Gerechtigkeit bringt.“


Die weiteren Urteile in diesem beispiellosen Prozess sollen im Laufe des Tages vollständig verkündet werden. Der Fall hat in Frankreich und international eine breite Debatte über sexuelle Gewalt, Machtmissbrauch und den Schutz von Opfern ausgelöst.

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